Präventionstheater Mensch:Theater! zu Gast an der AWG
Mensch:Theater! ist ein professionelles Präventionstheater, das sich darauf spezialisiert hat, Themen wie Mobbing, Ausgrenzung, Zivilcourage und digitale Risiken für Schülerinnen und Schüler erlebbar zu machen. Ihr besonderes Markenzeichen ist die Form des interaktiven Theaters: Szenen werden nicht nur vorgespielt, sondern gemeinsam mit den Jugendlichen weitergedacht, verändert und neu gestaltet.
Die Schauspieler schlüpfen in unterschiedliche Rollen und zeigen Situationen, die im Schulalltag so oder ähnlich passieren könnten. Anschließend treten sie in den Dialog mit dem Publikum: Die Schülerinnen und Schüler analysieren das Geschehen, sprechen über Gefühle und Motive der beteiligten Figuren und überlegen, welche Entscheidungen zu mehr Fairness und Mitgefühl führen könnten. Oft werden Szenen direkt wiederholt – mit Vorschlägen oder aktiver Beteiligung der Schülerinnen und Schüler. Dadurch erleben sie unmittelbar, wie sich Perspektiven verändern können, wenn man Empathie zeigt, Grenzen setzt oder Betroffene unterstützt.
Prävention wird so nicht theoretisch vermittelt, sondern durch eigenes Erleben vertieft.
Das Präventionstheater sorgte im 7. Jahrgang für ein eindrucksvolles Erlebnis. Die Schülerinnen und Schüler nahmen die Schauspieler als äußerst sympathisch, authentisch und engagiert wahr. Die realitätsnah dargestellten Situationen sowie die dynamischen Rollenwechsel beeindruckten sie spürbar.
Viele berichteten, erstmals wirklich verstanden zu haben, was Mobbing bedeutet, wie vielfältig es auftreten kann und dass sie selbst bereits Zeugen solcher Situationen waren
Die Reflexionsphasen zwischen den Szenen boten den Jugendlichen viel Raum zum Nachdenken und Austausch. Diese Gespräche zeigten, wie groß das Bedürfnis war, die Inhalte gründlich zu durchdenken. Auch das Beispiel zu digitalen Risiken regte Diskussionen an und bot einen guten Anlass, über den verantwortungsvollen Umgang mit Medien zu sprechen.
In den anschließenden Workshops wurde das Theaterstück nachbereitet. Die Schauspielerinnen und Schauspieler, die die Workshops leiteten, gingen aufmerksam und sensibel auf die angesprochenen Themen ein und halfen dabei, konkrete Lösungsansätze zu entwickeln. Besonders positiv wurde wahrgenommen, wie respektvoll alle miteinander umgingen – selbst in Momenten, in denen unterschiedliche Meinungen aufeinandertrafen. Gleichzeitig boten die Workshop-Phasen auch die Gelegenheit, Einblicke in die Sichtweisen ihrer Mitschülerinnen und Mitschüler zu gewinnen.
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Der Lerneffekt des Tages war deutlich spürbar. Die Schülerinnen und Schüler erkannten, wie belastend Mobbing sein kann – insbesondere Ausgrenzung – und dass jeder Mensch potenziell betroffen sein könnte. Eine zentrale Erkenntnis war: Niemand sollte mit solchen Erfahrungen allein bleiben. Die Jugendlichen nahmen mit, wie wichtig es ist, Betroffenen beizustehen, zuzuhören und Hilfe zu suchen, ohne sich selbst zu gefährden – etwa, indem man sich an Eltern, Lehrkräfte oder Vertrauenspersonen wendet.