Aurelia-Wald-Gesamtschule

Aufeinander zugehen – miteinander leben – voneinander lernen

8. Jahrgang der Aurelia-Wald-Gesamtschule besucht die liberale jüdische Gemeinde in Hannover

Dass ein offenes Miteinander zwischen Menschen aller Religionen grundlegend für ein friedvolles Zusammenleben ist, ist heutzutage sicher allen bewusst. Sowohl im Religions- als auch im Werte und Normenunterricht stehen die großen Weltreligionen auf dem Lehrplan, werden besprochen und hinterfragt. Wichtig ist es allerdings, dieses Wissen nicht nur theoretisch zu vermitteln, sondern auch den interreligiösen Dialog zu fördern. Und so folgte der 8. Jahrgang dem Motto der Aurelia-Wald-Gesamtschule: „Aufeinander zugehen – miteinander Leben – voneinander Lernen“ und besuchte in diesem Jahr unter anderem die liberale jüdische Etz Chaim Gemeinde in Hannover.

Schülerinnen der Stammgruppe 8.3 besuchten eine Synagoge

Das Gebäude beeindruckte die Schüler sofort. Es ist ein großes, helles und freundliches Gebäude, das früher einmal eine Kirche war. Frau Dr. Rebecca Seidler zeigte den Schülern gemeinsam mit ihrem Team den Gebetsraum und erläuterte Unterschiede und Gemeinsamkeiten des Judentums mit dem Christentum und dem Islam. Anhand typischer Gegenstände, die Frau Dr. Seidler für den Besuch mitgebracht hatte, berichtete sie aus dem jüdischen Alltagsleben und beeindruckte damit vor allem die Schüler, die bisher der Meinung waren, das Judentum wäre eine alte und „angestaubte“ Religion. Die Kippa kann z. B. auch mit einem Fußball-Motiv bedruckt sein und die Mesusa, eine kleine Schriftkapsel, die an den Türrahmen hängt, lässt sich mit Bildern von Lieblingstieren oder Hobbys schmücken. Diese Aussagen weckten das Interesse für die Religion ebenso wie der Tora-Schrank mit den kostbaren Tora-Rollen, die die Schüler zum Abschluss bestaunen durften.

Die Schüler bekamen auch die Gelegenheit, alle Fragen zu stellen, die sich in der Unterrichtseinheit ergeben hatten. So erfuhren sie z. B., dass das Einhalten der Speisegebote sehr einfach ist, wenn man sich vegetarisch ernährt. Auch die Frage, ob man als Jude noch immer Nachteile habe, beantwortete Frau Dr. Seidler ganz offen, indem sie erklärte, dass die Synagoge immer abgeschlossen sei und auch der angrenzende Kindergarten sicherheitshalber mit Kameras überwacht werde. Dies hat die Schüler besonders beeindruckt und vor allem zum Nachdenken angeregt.

Aufgrund der positiven Rückmeldungen von Schülern und Lehrkräften steht schon jetzt fest, dass auch weiterhin verschiedene Gebetshäuser besucht werden sollen, um das Verständnis für Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen den Religionen zu stärken, Toleranz zu fördern und Vielfältigkeit als etwas Positives zu erleben.