Aurelia-Wald-Gesamtschule

Aufeinander zugehen – miteinander leben – voneinander lernen

Sicher hatten sich die Schülerinnen und Schüler des ersten 10. Jahrgangs etwas anderes vorgestellt, als sie im August 2019 in ihr letztes Schuljahr an der AWG starteten, aber aufgrund der Corona-Pandemie gestaltet sich ihr Abschluss nun anders als geplant.

Seit dem 27.04.2020 wird wieder unterrichtet – mit halben Stammgruppen im tageweisen Wechsel und nach strengem Hygieneplan. Das Kollegium fühlt mit den Abschlussschülern, denn auch die Lehrkräfte müssen sich noch an die neue Situation gewöhnen. „Das ist sicher nicht unsere Art des Unterrichtens, aber momentan ist es einfach notwendig, vorsichtig zu handeln und aufeinander Rücksicht zu nehmen“, so Direktorstellvertreterin Ria Loosveld. Diese Rücksichtnahme wird umso wichtiger, je mehr Jahrgänge in das Schulzentrum zurückkehren. Seit dem 11.05.2020 wird der 12. Jahrgang des Gymnasiums wieder im Präsenzunterricht beschult und auch für die Rückkehr des 9. Jahrgangs der AWG sowie der Jahrgänge 9 und 10 des Gymnasiums werden derzeit fleißig Vorkehrungen getroffen. So haben die Schulleitungen beider Schulen sich bereits in der vergangenen Woche gemeinsam mit dem Schulträger auf Laufwege und Pausenregelungen verständigt, um den Schulbetrieb trotz Abstandsregel so unkompliziert wie gerade möglich weiterlaufen zu lassen.    

Schülerinnen des 10. Jahrgangs auf dem Weg in die Mensa

Dazu gehört unter anderem, dass die Mensa am Vormittag geöffnet hat und inzwischen auch wieder für alle BUT-berechtigten Schülerinnen und Schüler nach Anmeldung Mittagessen angeboten wird. „Auch wenn aktuell nur wenige Schülerinnen und Schüler hier sind, ist es uns wichtig für diese da zu sein“, betonen die Mensabetreiber Christine und Wilhelmus van der Vleut.

Und nebenbei laufen die Anmeldungen der zukünftigen Fünftklässler, um die sich derzeit AWG-Sekretärin Maja Lieb kümmert. „Wir vereinbaren mit den Erziehungsberechtigten einen Termin, um auch hier Ballungen zu umgehen. Die Eltern finden die Anmeldebögen auf unserer Homepage und füllen sie vorab aus. Das klappt bisher wirklich gut. Oft sind dann nur noch kurze Fragen zu klären, sodass wir die Folgetermine auch einhalten können.“

An der AWG werden die Jahrgänge, die zurzeit noch nicht wieder zum Präsenzunterricht kommen dürfen, täglich von 9-13 Uhr digital beschult. „Wir haben den Vorteil, dass unsere Schule technisch gut aufgestellt ist und die IT mit Hochdruck daran arbeitet, die technischen Möglichkeiten noch weiter zu verbessern, um unsere Abläufe noch reibungsloser zu gestalten“, berichtet Ria Loosveld.

So kann die schulinterne Plattform IServ genutzt werden, für die jede Schülerin und jeder Schüler des Schulzentrums einen Zugang hat. Über diese Plattform können die Lehrkräfte ihren Gruppen Aufgaben stellen, die dann zu Hause bearbeitet werden müssen. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, sich in Foren oder über Videokonferenzen auszutauschen. Zusätzlich steht noch der Untis-Messenger für Absprachen zur Verfügung, der auch bereits zuvor genutzt wurde, um nur einige Möglichkeiten zu nennen, wie man an der AWG aktuell miteinander in Kontakt bleibt. Die AWG ist für den digitalen Unterricht vom normalen Stundenplan abgewichen und unterrichtet nun im tageweisen Wechsel Mathe, Deutsch, Englisch sowie ggf. Französisch oder Spanisch, Gesellschaftslehre und Naturwissenschaften. Ergänzt wird der Plan durch verschiedene Zusatzangebote, z.B. aus den Bereichen Kunst und Sport, die am Nachmittag bearbeitet werden können.

Das Schulleitungsteam hat sich für diesen Weg entschieden, um den Schülerinnen und Schülern beim digitalen Lernen entgegenzukommen und ausreichend Zeit zum Üben unbekannter Inhalte und für Rückfragen zu schaffen. Der Großteil der Schülerschaft hat sich aufgrund dieser klaren Strukturen recht schnell beim digitalen Lernen zurechtgefunden und auch von Eltern aus verschiedenen Jahrgängen gibt es bereits viele positive Rückmeldungen.

Außerdem wird darauf geachtet, auch weiterhin allen Schülerinnen und Schülern bei Bedarf zusätzliche Unterstützung anzubieten. Dies erfolgt zum einen durch die Betreuung von Förderschulkräften, als auch zukünftig durch das Projekt #LernenVernetzt, bei dem Lehramtsstudierende der Leibniz Universität den Schulen zusätzliche Unterstützung für das Online-Lernen anbieten.

Neben dem digitalen Unterricht ist es den Tutorinnen und Tutoren wichtig, den Kontakt zu ihren Stammgruppen aufrecht zu erhalten. So haben die Schülerinnen und Schüler im Rahmen einer wöchentlichen Online-Tutorenzeit mit der ganzen Gruppe sowie bei persönlichen Telefonaten die Möglichkeit, alle Fragen zu stellen, die sie gerade beschäftigen. Die Frage, wann sie nun endlich wieder zur Schule dürfen, wird dabei oft gestellt.

Um die Schülerinnen und Schülern bis zu ihrer Rückkehr an die Schule unterhaltsam auf dem Laufenden zu halten, haben engagierte Kolleginnen und Kollegen das Format „AWG-Stay@-Home-TV“ ins Leben gerufen und zeichnen nun regelmäßig Sendungen auf, in denen sie z.B. aktuelle Fakten zur Corona-Lage vermitteln und Fitness- und Ernährungstipps geben.

Die Lehrerinnen Claudia Thode und Lisa Fahlteich moderieren AWG-Stay@Home-TV

Die ersten beiden Folgen sind, ebenso wie Videogrüße des Kollegiums, auf dem Youtube-Channel der Schule zu sehen, wo sich auch verschiedene von Lehrkräften erstellte Lehrvideos finden.

„Wir freuen uns sehr über das großartige Engagement der Kolleginnen und Kollegen und hoffen sehr, dass viele tolle Ideen auch noch langfristig umgesetzt werden. Wir wissen nicht, was die kommenden Wochen noch bringen werden, aber wir sind uns sicher, dass wir unseren Schülerinnen und Schülern gemeinsam mit diesem Team noch ein paar besondere Schulwochen in diesem Schuljahr ermöglichen können – egal ob digital oder im Präsenzunterricht“, da ist sich das Schulleitungsteam einig.